1. Körperhaltung:
    • Wer zusammengesackt am Schreibtisch sitzt, hat nicht das Gefühl, das er/sie etwas erreichen kann. Ein Sieger auf dem Treppchen lässt auch nicht die Schultern hängen.
    • Wer an eine Aufgabe ran geht (Klassenarbeiten, Hausaufgaben oder das Lernen), der sollte seinem Geist bereits durch die Körperhaltung signalisieren, dass jetzt was geleistet wird. Und zwar etwas, dass zu schaffen ist.
    • Schultern nach hinten, Kopf hoch, Brust raus – so sehen Sieger aus.
  2. Positive Erfahrungen:
    • Leider ist Schule immer noch wie vor 100 Jahren. Alles und jeder wird dauernd bewertet. Das führt schon bei Grundschülern zu einer Daueranspannung, denn kein Kind kann einfach mal etwas ausprobieren und gar Fehler machen. Nicht wenige Kinder beteiligen sich mündlich kaum am Unterricht, aus Angst zu versagen.
    • ABER Angst verhindert kreatives Denken: Für unsere Vorfahren hatte das Sinn. Denn wenn ein Raubtier vor dir steht, ist es nicht sinnvoll lange an einem Plan zu tüfteln. Im Gegenteil das zentrale Nervensystem (Sympathikus und Parasympathikus) sorgen dafür, dass du bereit bis zur Flucht oder zum Kampf (Flight or Fight). Alle Ressourcen werden deshalb in die Muskeln umgeleitet und nicht ins Gehirn. ALSO: Wer Angst hat, kann kein Mathe.
    • Deshalb ist es besonders wichtig, dass Lernende auf positive Erfahrungen zurück greifen können. Lob für kleine Erfolge und die Erfahrung, dass eine falsche Antwort ebenso wichtig ist, wie eine richtige, denn nur dadurch erfährt der Lehrende, wo es Probleme oder Missverständnisse gibt. Für diese positiven Erfahrungen muss man sich leider aus seiner Komfortzone heraus bewegen, sich mal was trauen. Aber es lohnt sich.
  3. Weg vom Perfektionismus:
    • Volkskrankheit Perfektionismus! Dieses Mindset sitzt tief in unseren Köpfen: „Wir sind nicht genug.“, alles wird mit der Defizitbrille betrachtet und alles was schlecht läuft hervorgehoben.
    • Kennst du solche Selbstgespräche? “Wie kann man so dumm sein wie ich?“ “Wie konnte ich das nur vergessen?“ “Warum bin ich nur so blöd?“ Meine Tochter hat mich mal gefragt, warum ich so schlecht von ihrer Mutter sprechen und sie hat recht. Achte darauf, wie du mit dir selbst umgehst.
    • Ein Wahrnehmungswechsel ist der erste Schritt zur Änderung der Lebenseinstellung und der eigenen Glaubenssätze. Das geht nicht von heute auf morgen, aber die kognitive Wahrnehmung ist der erste Schritt
  4. Lernen ist „Nachahmen“
    • Bis die Kinder in die Schule kommen lernen sie fast nur durch Beobachten und Nachahmen. Sie sehen was wir tun und spiegeln uns wieder. Und sie lernen dabei richtig viel – Laufen, Sprechen, Spielen, Zusammenhänge herstellen und noch unendlich viel mehr und keiner würde sagen, dass es den Kindern keinen Spaß macht.
    • Dabei gilt auch: Wenn die Vorbilder und Bezugspersonen es den Kindern nicht vormachen, dann werden die Kinder es auch nicht tun. Willst du, dass dein Kind liest, dann lebe es ihm vor. Willst du, dass dein Kind positiv über sich denkt, dann habe auch einen wohlwollenden Blick auf dich selbst.
  5. Lernenumgebung:
    • ein guter Platz zum Lernen sollte strukturiert sein, jedes Gehirn mag Strukturen, deshalb können wir in Wolken so viele bekannte Dinge sehen, da das Gehirn immer alles mit Gespeichertem abgleicht.
    • Chaos ist Ablenkung: Die Regeln für einen guten Arbeitsplatz dürften ja jedem klar sein. Ein aufgeräumter, ruhiger Platz, der ausreichend Raum für das Lernmaterial bietet.
  6. Noch ein Tipp bevor es los geht:
    • Alles was man benötigt sollte schon bereit liegen. Wer dauernd unterbricht, weil er z.B. noch das Geodreieck sucht, dann nen Stift und dann das Buch, unterbricht immer wieder seine Konzentration. Also vorher alles bereitlegen.
    • Pausen gehören zum Lernen dazu. Es ist nicht sinnvoll so lange durch zu arbeiten, bis einem der Kopf raucht. Auch Pausen sollten im Vorfeld geplant werden. Wann es gut wäre Pausen zu machen, hängt auch von Alter ab. Die Konzentrationsspanne von Erstklässlern liegt durchschnittlich bei 15 Minuten, bei 7-10 Jährigen bei 20 Minuten, bei 10-12 Jährigen 20-25 Minuten und bei 12-14 Jährigen durchschnittlich bei 30 Minuten (Stangl, W. Konzentrationsspanne – Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik.)
    • Stetiges Lernen in kleinen Portionen ist generell besser, als alles auf ein Mal auf den letzten Drücker. Deshalb ist es sinnvoll einen Lernplan zu machen, der im Optimalfall kleine Lernportionen in kontinuierlichen Intervallen beinhaltet. Es ist deutlich effektiver eine Woche lang, jeden Tag 7 Vokabeln zu lernen, als 50 auf einmal.

zurück